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Milliardengewinne durch Künstliche Intelligenz – Chiphersteller Nvidia profitiert vom KI-Boom

11.09.2023 | von Patrick Fischer, M.Sc., Gründer & Data Scientist: FDS

Die Künstliche Intelligenz (KI) hat in den letzten Jahren einen rasanten Aufstieg erlebt und die technologische Landschaft maßgeblich verändert. Ein entscheidender Faktor hinter diesem Fortschritt sind spezielle Chips, die die immense Rechenleistung liefern, die für KI-Anwendungen erforderlich ist. In dieser Hinsicht hat sich Nvidia, ein führender Chiphersteller, als Vorreiter positioniert und erzielt dank seiner hochspezialisierten Chips Milliardengewinne.

Insbesondere die Popularität von KI-basierten Chatbots wie ChatGPT hat die Entwicklung und Verbreitung von KI-Technologien stark vorangetrieben. Millionen von Menschen weltweit nutzen diese Chatbots, um Texte zu generieren und Fragen zu beantworten. Diese gestiegene Nachfrage nach KI-Technologien hat Unternehmen dazu veranlasst, KI in einer Vielzahl von Anwendungen zu integrieren, darunter Branchengrößen wie Microsoft und Google.

Um jedoch die enorme Rechenleistung für solche KI-Anwendungen zu bewältigen, sind spezialisierte Prozessoren erforderlich. Hierbei nimmt Nvidia eine Schlüsselposition ein. Das Unternehmen hat frühzeitig erkannt und entwickelt, wie wichtig diese Technologie ist, wodurch es zu einem der Hauptprofiteure des KI-Booms geworden ist.

Die neuesten Geschäftsergebnisse von Nvidia sprechen für sich. Der Umsatz stieg von Mai bis Juli auf beeindruckende 13,5 Milliarden US-Dollar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, was einer Verdopplung entspricht. Der Gewinn explodierte von 656 Millionen US-Dollar auf fast 6,2 Milliarden US-Dollar, was nahezu einer Verzehnfachung gleichkommt. Diese beeindruckenden Zahlen führten zu einem Anstieg der Nvidia-Aktien um mehr als acht Prozent und einem Erreichen eines neuen Allzeithochs.

Bereits im Mai übertraf Nvidia erstmals die Billionen-Dollar-Marke in Bezug auf den Börsenwert – ein Meilenstein, der das Unternehmen in die Riege der Technologiegiganten wie Apple, Microsoft, Alphabet (Muttergesellschaft von Google) und Amazon katapultierte.

Der Großteil der Einnahmen von Nvidia, über 10 Milliarden US-Dollar oder ein Wachstum von 171 Prozent, stammt aus dem Verkauf von Chips für Rechenzentren. Diese Chips sind das Rückgrat vieler KI-Anwendungen und werden dringend für das Training der KI-Modelle benötigt. Die Preisspanne für diese Chips liegt zwischen 10.000 und 30.000 US-Dollar pro Einheit, und die Nachfrage übersteigt bei Weitem das Angebot.

Investoren ziehen gerne Parallelen zwischen diesen Prozessoren und den Werkzeugen, die während des Goldrausches vor fast 200 Jahren verwendet wurden – eine Analogie, die die enormen Potenziale des aktuellen technologischen Aufschwungs verdeutlicht. In der Technologiebranche gelten Chiphersteller oft als Gradmesser für die Nachhaltigkeit von Trends. Analysten sehen Nvidia bereits auf Augenhöhe mit Branchengrößen wie Intel, dessen Prozessoren einst den PC-Boom der 1990er Jahre anführten.

Nvidia-CEO Jensen Huang drückt es noch drastischer aus und spricht von einem "neuen Computerzeitalter". Er erkennt eine allmähliche Verschiebung von traditionellen Prozessoren hin zu spezialisierten Chip-Architekturen für generative Künstliche Intelligenz in Rechenzentren. Huang geht davon aus, dass in den kommenden Jahren jährlich bis zu 250 Milliarden US-Dollar in die Modernisierung von Rechenzentren fließen werden, um im Rennen um die Implementierung generativer KI-Lösungen führend zu bleiben.

Der Erfolg von Nvidia ist keine zufällige Entwicklung. Das Unternehmen hat frühzeitig erkannt, wie leistungsstarke Grafikchips zur Beschleunigung von Rechenoperationen genutzt werden können. Dies wurde bereits vor über einem Jahrzehnt sichtbar, als Nvidias Chips in frühen Bilderkennungssystemen auf Basis von maschinellem Lernen Verwendung fanden. Heutzutage besitzt Nvidia dank kontinuierlicher Forschung und Entwicklung einen Marktanteil von über 70 Prozent im Bereich der KI-Chips.

Konkurrenz belebt das Geschäft, und Unternehmen wie AMD, Microsoft, Google, Amazon, Meta und IBM beteiligen sich ebenfalls an der Entwicklung von KI-Chips. Trotzdem bleibt Nvidia zuversichtlich und erwartet weiterhin steigende Einnahmen. Für das laufende Quartal wird ein Umsatz von 16 Milliarden US-Dollar erwartet.

Die beeindruckende Erfolgsgeschichte von Nvidia verdeutlicht nicht nur die entscheidende Rolle des Chipherstellers in der KI-Revolution, sondern zeigt auch, wie technologische Innovationen die Wirtschaft nachhaltig verändern können. In einer Welt, in der KI-Anwendungen immer breiteren Einsatz finden, behält Nvidia eine Schlüsselrolle bei und prägt maßgeblich die Richtung des technologischen Fortschritts.

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