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Arbeitsmarktanalyse 2022: Erwerbstätige in Deutschland nach Geschlecht, Alter und Beschäftigungsumfang

30.08.2023 | von Patrick Fischer, M.Sc., Gründer & Data Scientist: FDS

Der Arbeitsmarkt in Deutschland zeigt weiterhin ein facettenreiches Bild, wenn es um abhängig erwerbstätige Personen aus Hauptwohnsitzhaushalten geht. Die neuesten Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) für das Jahr 2022 enthüllen interessante Einblicke in die Geschlechterverteilung, Altersgruppen und den Beschäftigungsumfang dieser Erwerbstätigen.

Geschlechterverteilung und Beschäftigungsumfang

Die Daten zeigen deutlich, dass der Arbeitsmarkt nach wie vor geschlechterbedingte Unterschiede aufweist. Im Jahr 2022 waren insgesamt 17,6 Millionen männliche und 9,5 Millionen weibliche Personen abhängig erwerbstätig. Dabei arbeiteten 2,56 Millionen Männer in Vollzeit, während 2,54 Millionen Frauen in Vollzeit beschäftigt waren. Ein interessanter Befund ist jedoch, dass der Teilzeitsektor bei Frauen erheblich stärker vertreten ist, mit 2,54 Millionen Frauen, die Teilzeit aufgrund ihrer Präferenzen wählten, verglichen mit 1,87 Millionen Männern.

Altersgruppen und Beschäftigungsmuster

Die Altersverteilung der Erwerbstätigen wirft ein Schlaglicht auf die Dynamik des Arbeitsmarktes. Die Daten zeigen, dass die Altersgruppe der 25- bis unter 35-Jährigen die höchste Anzahl an Erwerbstätigen aufwies, sowohl bei Männern als auch bei Frauen. In dieser Altersgruppe waren 3,99 Millionen Männer und 2,54 Millionen Frauen erwerbstätig. Auffällig ist hierbei die hohe Anzahl von Teilzeitarbeitsverhältnissen bei Frauen, die auf Schulausbildung, Studium oder Ausbildung zurückzuführen sind.

Eine interessante Beobachtung ist zudem der Anstieg der Teilzeitarbeit bei Männern im Alter von 55 bis unter 65 Jahren. Hier gaben 461.000 Männer an, aus Gründen wie Kinderbetreuung, Krankheit oder Unfallfolgen Teilzeitbeschäftigungen nachzugehen. Dies unterstreicht den gesellschaftlichen Wandel und die gestiegene Bedeutung von Work-Life-Balance auch in älteren Altersgruppen.

Herausforderungen und Chancen

Die Daten verdeutlichen, dass die Arbeitswelt in Deutschland nach wie vor von geschlechtsspezifischen Unterschieden geprägt ist. Frauen sind tendenziell häufiger in Teilzeitarbeitsverhältnissen zu finden, sei es aufgrund von Kinderbetreuung oder persönlichen Präferenzen. Hierdurch ergibt sich jedoch auch eine Chance für Arbeitgeber, flexible Arbeitsmodelle anzubieten, die den Bedürfnissen der Beschäftigten entgegenkommen.

Gleichzeitig werfen die zunehmenden Teilzeitarbeitsverhältnisse bei älteren Männern Fragen auf. Die Gründe für diesen Trend könnten vielfältig sein, von einem verstärkten Interesse an Freizeitgestaltung bis hin zu gesundheitlichen Überlegungen. Hier könnten gezielte Maßnahmen ergriffen werden, um ältere Arbeitnehmer in der Erwerbstätigkeit zu halten und ihre wertvolle Erfahrung weiterhin in den Arbeitsmarkt einzubringen.

Die Daten des Statistischen Bundesamtes bieten somit eine wichtige Grundlage, um den Arbeitsmarkt in Deutschland besser zu verstehen und gezielte Strategien zur Förderung der Geschlechtergerechtigkeit und Arbeitsplatzsicherheit zu entwickeln.

In den Daten zu den abhängig erwerbstätigen Personen aus Hauptwohnsitzhaushalten in Deutschland für das Jahr 2022 gibt es einige zahlenmäßige Trends, die besonders hervorstechen:

  • Teilzeitarbeit bei Frauen: Ein markanter Unterschied zeigt sich in der Anzahl der teilzeitbeschäftigten Frauen im Vergleich zu Männern. Während 2,54 Millionen Frauen Teilzeit aufgrund ihrer Präferenzen wählten, waren es bei den Männern lediglich 1,87 Millionen. Dies unterstreicht weiterhin die Prävalenz von Teilzeitarbeit unter Frauen, möglicherweise aufgrund von Familienverantwortlichkeiten oder anderen Faktoren.
  • Teilzeit wegen Ausbildung und Studium: Besonders bei den Frauen in der Altersgruppe von 25 bis unter 35 Jahren fällt auf, dass 572.000 Teilzeitarbeit aus Gründen der Schulausbildung, des Studiums oder der Ausbildung nachgehen. Dies weist auf die Herausforderungen hin, denen junge Frauen oft gegenüberstehen, wenn sie versuchen, Bildung und Karriere in Einklang zu bringen.
  • Teilzeitarbeit bei älteren Männern: In der Altersgruppe von 55 bis unter 65 Jahren sind 461.000 Männer in Teilzeit beschäftigt, hauptsächlich aufgrund von Gründen wie Kinderbetreuung, Krankheit oder Unfallfolgen. Dies könnte auf einen kulturellen Wandel hindeuten, der älteren Männern mehr Flexibilität in ihren Arbeitsarrangements ermöglicht.
  • Vollzeitbeschäftigung in der Altersgruppe von 45 bis unter 55 Jahren: In dieser Altersgruppe arbeiten insgesamt 838.000 Frauen und 566.000 Männer in Vollzeit, während eine beträchtliche Anzahl von Frauen (750.000) und Männer (507.000) in Teilzeit arbeitet. Dies weist auf eine potenzielle Diskrepanz in den Vollzeitarbeitsmöglichkeiten hin, die in dieser Phase des Berufslebens verfügbar sind.
  • Gesamterwerbstätige: Die Gesamtzahl der erwerbstätigen Männer beträgt 17,6 Millionen, während die der erwerbstätigen Frauen 9,5 Millionen beträgt. Diese Diskrepanz in den Gesamtzahlen verdeutlicht weiterhin die geschlechtsspezifischen Unterschiede auf dem Arbeitsmarkt.

Die oben genannten Zahlen vermitteln ein Bild von den Arbeitsmarktbedingungen in Deutschland, das sowohl geschlechtsspezifische Unterschiede als auch altersbedingte Dynamiken aufzeigt.

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