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Für IT-Freelancer gestaltet sich die Auftragssuche in Deutschland derzeit schwierig. Eine Kombination aus Inflation, wirtschaftlicher Rezession und stetig steigenden Anforderungen seitens der Auftraggeber stellen immer mehr IT-Freiberufler vor Herausforderungen. In dieser Situation stehen auch erfahrene IT-Experten vor ungewohnten Hindernissen und müssen sich mit der Stabilität und der Zukunft der freiberuflien Arbeit im IT-Bereich auseinandersetzen.
1. Inflation und Unsicherheit:
Die Inflation von 6,2% in Deutschland, bedingt durch den andauernden Ukrainekrieg, hat weitreichende wirtschaftliche Auswirkungen. Besonders für IT-Freelancer bedeutet dies die Notwendigkeit, ihre Dienstleistungen zu Preisen anzubieten, die den gestiegenen Kosten gerecht werden. Die allgemeine Unsicherheit über kommende Entwicklungen führt dazu, dass Unternehmen vorsichtiger agieren und die Vergabe von Projekten zögerlicher erfolgt.
2. Rezession im eigenen Land:
Deutschland befindet sich bereits im dritten Quartal in Folge in einer wirtschaftlichen Rezession, die das Bruttoinlandsprodukt um 0,3% schrumpfen ließ. Die zurückhaltende Haltung der Unternehmen bei neuen Projekten und Investitionen wirkt sich unmittelbar auf die Nachfrage nach IT-Freelancern aus. Mit schrumpfenden Projektbudgets sind externe Experten oft die ersten, die von der Liste gestrichen werden, was zu einer spürbaren Auftragsflaute führt.
3. Steigende Anforderungen seitens Auftraggeber:
Die Ansprüche der Auftraggeber sind in den letzten Jahren in die Höhe geschossen – eine Entwicklung, die IT-Freelancer vor besondere Herausforderungen stellt. Die Erwartungshaltung an die "perfekte Lösung" steigt, was die Hürde für viele Freiberufler erhöht. Diejenigen, die nicht alle geforderten Kriterien erfüllen, haben es schwerer, Aufträge zu akquirieren.
4. Herausforderungen für Startups:
Die einst lebhafte Startup-Szene sieht sich mit eigenen Schwierigkeiten konfrontiert. Das Platzen der Startup-Blase und die Schwierigkeiten bei der Finanzierung oder Anschlussfinanzierung haben Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Projekten, die einst von aufstrebenden Neugründungen angeboten wurden.5. Der Einfluss steigender Zinssätze:
Die zunehmenden Zinssätze haben eine Dominoeffekt ausgelöst. Unternehmen agieren zurückhaltender bei ihren Investitionsentscheidungen, was die Nachfrage nach IT-Projekten hemmt. Gleichzeitig sind auch Startups von dieser Entwicklung betroffen, da sich die Finanzierungsmöglichkeiten verengen.
In dieser anspruchsvollen Phase ist Flexibilität für IT-Freelancer von höchster Wichtigkeit. Die Fähigkeit, sich den wandelnden Marktgegebenheiten anzupassen, die enge Zusammenarbeit mit Auftraggebern und die gezielte Suche nach Nischenmärkten könnten Wege bieten, sich in dieser herausfordernden wirtschaftlichen Lage zu behaupten. Eine stetige Weiterbildung und die Bereitschaft, bestehende Geschäftsmodelle zu überdenken, sind dabei unverzichtbar. Die Freiberufler-Community steht vor einer Phase des Wandels, in der Anpassungsfähigkeit und Innovationsgeist mehr denn je gefragt sind.
Die rosigen Zeiten für deutsche Startups scheinen passé zu sein, da sie mit einer schwachen Wirtschaft und erschwerten Finanzierungsbedingungen zu kämpfen haben. Laut einer Umfrage des Startup-Verbands, die von der Deutschen Presse-Agentur durchgeführt wurde, befindet sich das Geschäftsklima in der Branche auf einem der niedrigsten Niveaus seit dem Tiefpunkt während der Corona-Pandemie im Jahr 2020. Der aktuelle Wert von 38,1 Punkten liegt nur knapp über dem von 2020 (31,8 Punkte). Diese Entwicklung setzt den Trend fort, der seit dem Rekordjahr 2021 zu beobachten ist.
Die Umfrage, die auf einer ähnlichen Berechnungsmethode wie dem Ifo-Institut basiert, spiegelt eine große Unsicherheit unter den Gründern wider. Etwa 65 Prozent der befragten Startups haben Schwierigkeiten, die zukünftige Lage einzuschätzen. Trotzdem zeigt sich eine leichte Steigerung der Geschäftserwartungen, während die aktuelle Geschäftslage auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Pandemie verharrt.
Der Verband betont, dass nach einer Welle von Innovationen, die auf den Schock der Pandemie im Jahr 2020 folgte, die aktuelle Situation schwieriger geworden ist. Steigende Inflation und höhere Zinsen haben dazu geführt, dass Startups vorsichtiger agieren. Ein Drittel der Unternehmen hat Neueinstellungen reduziert und Finanzierungspläne angepasst.
Seit dem Jahr 2022 stehen deutsche Startups vor großen Herausforderungen. Während sie im Jahr 2021 noch Rekordsummen von Investoren einsammeln konnten, haben geopolitische Spannungen, steigende Zinsen und wirtschaftliche Unsicherheit den Markt gedämpft. Investoren sind zurückhaltender, was dazu führt, dass viele Startups Stellen abbauen mussten und die Finanzierung im Jahr 2022 drastisch zurückging. Im ersten Halbjahr 2023 blieb die Situation angespannt, da Startups etwa die Hälfte der Finanzierung im Vergleich zum Vorjahr aufnehmen konnten.
Vor allem die Möglichkeit, große Finanzierungsrunden zu sichern, hat stark abgenommen. In diesem Jahr hat es noch keine Runde über 250 Millionen Euro gegeben, im Gegensatz zu vier solchen Runden im Jahr 2022 und acht im Jahr 2021. Die Mehrheit der Gründer bewertet die Bereitschaft der Geldgeber, insbesondere von Risikokapitalfonds, als mangelhaft.
Angesichts dieser Herausforderungen fordert der Startup-Verband eine verstärkte Unterstützung seitens der Bundesregierung. Insbesondere das erwartete "Zukunftsfinanzierungsgesetz" sollte zeitnah verabschiedet werden, um den Standort für Gründer zu stärken. Dieses Gesetz soll unter anderem günstigere Regelungen für Mitarbeiterbeteiligungen und einen erleichterten Zugang zum Kapitalmarkt für wachstumsorientierte Unternehmen bieten. Allerdings ist die Umsetzung dieses Vorhabens bisher verzögert worden.
Am Dienstag haben die Bundesministerien für Wirtschaft und Finanzen angekündigt, dass ein neues Finanzierungsinstrument namens "RegioInnoGrowth" Startups und kleine innovative Mittelständler unterstützen soll. Hierfür plant der Bund, bis zu 450 Millionen Euro aus dem Zukunftsfonds und dem ERP-Sondervermögen bereitzustellen. Unternehmen können jeweils bis zu fünf Millionen Euro an Fördermitteln erhalten.
Vom Kampf gegen Unsicherheit zur möglichen Trendwende: Mehr Start-up-Gründungen im ersten Halbjahr 2023
Das vergangene Jahr war ein Prüfstein für viele junge Unternehmen in Deutschland, geprägt von Kriegen, wirtschaftlicher Instabilität und steigenden Zinsen. Doch nun zeichnet sich eine mögliche Trendwende ab, da die Gründung von Start-ups im ersten Halbjahr 2023 wieder Fahrt aufnimmt.
Laut einer Studie des Bundesverbands Deutsche Start-ups in Zusammenarbeit mit dem Branchendienst Startupdetector haben im Vergleich zum vorherigen Halbjahr 16 Prozent mehr Unternehmen ihren Weg in die Geschäftswelt gefunden, was knapp 1.300 Neugründungen entspricht.
Der einstige Boom der deutschen Start-up-Szene erlebte 2021 eine Hochphase, in der Rekordfinanzierungen durch Investoren erzielt wurden. Die COVID-19-Pandemie wirkte dabei als Katalysator für die Digitalisierung in Bereichen wie Finanzen, Lebensmittellieferungen und Online-Shopping. Allerdings veränderten sich die Rahmenbedingungen mit dem russischen Krieg gegen die Ukraine sowie steigenden Zinsen und Unsicherheiten in der Wirtschaft. Investoren zogen sich zurück, und viele Start-ups sahen sich gezwungen, Stellen abzubauen.
Die Zahl der Neugründungen verzeichnete ebenfalls einen Abwärtstrend. Nach dem Rekordjahr 2021 mit fast 3.200 Gründungen sank diese Zahl auf 2619 im Jahr 2022. Dennoch zeigt das erste Halbjahr 2023 eine positive Entwicklung, auch wenn die Gesamtzahl der Neugründungen mit knapp 1.300 weiterhin vergleichsweise niedrig ist.
Besonders die Bereiche Tourismus, Mobilität, Lebensmittel und Software verzeichneten einen Anstieg an Neugründungen im Vergleich zu früheren Perioden. Hingegen gab es im Bereich Blockchain und Kryptowährungen weniger Gründungsaktivitäten.
Die Städte Berlin und Hamburg heben sich dabei besonders hervor. Berlin verzeichnete nach einem Rückgang im Vorjahr einen Anstieg von 40 Prozent bei den Neugründungen (262). Dies ist besonders bemerkenswert, da Berlin im vergangenen Jahr mit schwierigen Finanzierungsbedingungen zu kämpfen hatte. Hamburg verzeichnete ebenfalls ein deutliches Wachstum mit 90 neuen Start-ups. In München stieg die Gründungsrate dagegen nur leicht um zwei Prozent auf 95 Unternehmen an.
In Bezug auf die Einwohnerzahl bleibt München jedoch führend: In den zwölf Monaten von Juli 2022 bis Juni 2023 wurden rechnerisch 12,6 Neugründungen von Start-ups pro 100.000 Einwohner gezählt. Dies ist leicht höher als in Berlin mit 12,3 Neugründungen pro 100.000 Einwohner.
Die optimistischen Zeichen einer steigenden Gründungsaktivität lassen hoffen, dass sich deutsche Start-ups von den Herausforderungen des vergangenen Jahres erholen und einen neuen Aufschwung erleben können.