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Aktuelles / Blog: #forschung

Welche Unterschiede bestehen zwischen qualitativer und quantitativer Forschung in der empirischen Sozialforschung?

18.10.2023 | von Patrick Fischer, M.Sc., Gründer & Data Scientist: FDS

In der empirischen Sozialforschung werden häufig qualitative und quantitative Forschungsmethoden angewendet, um unterschiedliche Aspekte des sozialen Verhaltens, der Einstellungen und der sozialen Phänomene zu untersuchen. Hier sind die wichtigsten Unterschiede zwischen qualitativer und quantitativer Forschung:

Ziel: Die qualitative Forschung zielt darauf ab, ein tieferes Verständnis von sozialen Phänomenen, Prozessen und Zusammenhängen zu gewinnen. Sie legt Wert auf subjektive Erfahrungen, Interpretationen und Kontext. Die quantitative Forschung hingegen zielt darauf ab, Informationen in numerischer Form zu sammeln und zu analysieren, um Muster, Beziehungen und statistische Signifikanz zu identifizieren.

Daten: In der qualitativen Forschung werden oft nicht-numerische Daten gesammelt, wie zum Beispiel Texte, Interviews, Beobachtungen oder Videos. Diese Daten werden analysiert, um Muster, Themen und Zusammenhänge zu identifizieren. In der quantitativen Forschung werden numerische Daten gesammelt, oft mit strukturierten Fragebögen oder Messinstrumenten. Diese Daten werden statistisch analysiert, um statistische Beziehungen, Trends und Muster zu identifizieren.

Stichprobe und Generalisierung: In der qualitativen Forschung ist die Stichprobe oft klein und nicht repräsentativ für eine größere Population. Die Ergebnisse werden nicht unbedingt verallgemeinert, sondern sollen ein detailliertes Verständnis des untersuchten Phänomens liefern. In der quantitativen Forschung wird eine größere Stichprobe verwendet, die repräsentativ für die Zielpopulation sein soll. Die Ergebnisse werden statistisch analysiert, um Schlussfolgerungen auf die Gesamtpopulation zu ziehen.

Flexibilität: Qualitative Forschung erlaubt eine größere Flexibilität im Forschungsprozess. Die Forscher können ihre Fragen und Ansätze anpassen, während die Studie fortschreitet. In der quantitativen Forschung werden vorab definierte Hypothesen und Methoden verwendet, um die Datenerhebung und -analyse zu standardisieren.

Subjektivität und Objektivität: In der qualitativen Forschung ist der Forscher oft eng in den Forschungsprozess involviert und beeinflusst die Interpretation der Daten. Subjektivität wird anerkannt und kann zur Entwicklung neuer Theorien und Perspektiven beitragen. In der quantitativen Forschung wird ein größeres Maß an Objektivität angestrebt. Die Datenanalyse erfolgt in der Regel systematisch und statistisch, um persönliche Vorurteile zu minimieren.

Es ist wichtig anzumerken, dass qualitative und quantitative Forschung keine dichotomen Ansätze sind, sondern oft miteinander kombiniert werden, um ein umfassenderes Verständnis eines Forschungsgebiets zu ermöglichen. Diese Kombination wird als Mixed-Methods-Forschung bezeichnet und kann die Stärken beider Ansätze nutzen.

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Was ist ein Belegexemplar?

18.10.2023 | von Patrick Fischer, M.Sc., Gründer & Data Scientist: FDS

Ein Belegexemplar ist eine Kopie eines gedruckten oder veröffentlichten Artikels, einer Anzeige, eines Buchs oder einer anderen veröffentlichten Arbeit, die an den Autor, den Urheber oder den Inserenten des jeweiligen Materials gesendet wird. Belegexemplare dienen dazu, den Nachweis der Veröffentlichung zu erbringen und die betroffene Partei darüber zu informieren, dass ihr Material tatsächlich in einem Medium veröffentlicht wurde.

Die Verwendung von Belegexemplaren variiert je nach dem Kontext der Veröffentlichung:

Journalismus: In der journalistischen Praxis erhalten Journalisten oft Belegexemplare ihrer Artikel oder Reportagen, die in gedruckten Zeitungen, Zeitschriften oder Online-Nachrichtenportalen veröffentlicht wurden. Dies ermöglicht es ihnen, ihre Arbeit zu archivieren, in ihrem Portfolio vorzuweisen und gegebenenfalls auf Verletzungen des Urheberrechts hinzuweisen.

Werbung: In der Werbebranche erhalten Werbekunden Belegexemplare von Anzeigen oder Werbematerialien, um sicherzustellen, dass ihre Anzeigen wie vereinbart in gedruckten oder digitalen Medien platziert wurden.

Verlage: Autoren, die Bücher oder Artikel in Büchern veröffentlichen, erhalten oft Belegexemplare des gedruckten Buches oder des Magazins, in dem ihr Werk erschienen ist. Dies dient dazu, die Autoren für ihre Arbeit zu honorieren und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Veröffentlichungen zu präsentieren.

Akademische Veröffentlichungen: In der akademischen Welt erhalten Autoren von wissenschaftlichen Artikeln oder Forschungspapieren Belegexemplare ihrer Veröffentlichungen in wissenschaftlichen Zeitschriften. Dies ist wichtig für die Anerkennung und die Verfolgung von Forschungsarbeiten.

Belegexemplare können physische Kopien oder digitale Versionen des veröffentlichten Materials sein. Sie dienen dazu, Transparenz und Vertrauen in die Veröffentlichungsprozesse zu schaffen und sicherzustellen, dass die Beteiligten die angemessene Anerkennung für ihre Arbeit erhalten.

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Wie können Mixed-Methods-Ansätze in der empirischen Sozialforschung eingesetzt werden?

17.10.2023 | von Patrick Fischer, M.Sc., Gründer & Data Scientist: FDS

Mixed-Methods-Ansätze in der empirischen Sozialforschung kombinieren quantitative und qualitative Forschungsmethoden, um ein umfassenderes Verständnis eines Forschungsproblems zu erlangen. Hier sind einige Möglichkeiten, wie Mixed-Methods-Ansätze in der empirischen Sozialforschung eingesetzt werden können:

Konvergenzdesign: Bei diesem Ansatz werden quantitative und qualitative Daten separat erhoben und analysiert, und die Ergebnisse werden am Ende zusammengeführt. Zum Beispiel könnte eine quantitative Umfrage durchgeführt werden, um allgemeine Trends und Muster in einem bestimmten sozialen Phänomen zu identifizieren. Anschließend könnten qualitative Interviews durchgeführt werden, um tiefergehende Einblicke und Kontextinformationen zu gewinnen. Die Ergebnisse beider Methoden werden schließlich miteinander verbunden, um ein umfassenderes Verständnis des Phänomens zu erlangen.

Erklärungsdesign: Hier wird eine qualitative Methode verwendet, um die Ergebnisse einer quantitativen Untersuchung zu erklären oder zu vertiefen. Zum Beispiel könnten quantitative Daten zeigen, dass es einen signifikanten Zusammenhang zwischen zwei Variablen gibt, aber die genauen Mechanismen oder Gründe für diesen Zusammenhang bleiben unklar. In diesem Fall kann eine qualitative Methode, wie z.B. Fokusgruppen oder Einzelinterviews, eingesetzt werden, um tiefergehende Erklärungen zu erhalten und das Verständnis für die zugrunde liegenden Prozesse zu verbessern.

Explorationsdesign: Hier wird eine qualitative Methode verwendet, um ein bestimmtes Phänomen oder einen bestimmten Forschungsbereich zu erkunden, gefolgt von einer quantitativen Methode, um die Ergebnisse zu verallgemeinern. Die qualitative Phase kann dazu dienen, Hypothesen zu generieren, Konstrukte zu identifizieren oder Kontextinformationen zu sammeln. Anschließend kann die quantitative Phase dazu dienen, die in der qualitativen Phase gewonnenen Erkenntnisse auf eine größere Stichprobe anzuwenden und statistisch signifikante Aussagen über die Population zu treffen.

Triangulationsdesign: Dieser Ansatz beinhaltet die gleichzeitige Verwendung von quantitativen und qualitativen Methoden, um die Gültigkeit der Ergebnisse zu verbessern. Die verschiedenen Methoden werden unabhängig voneinander angewendet und die Ergebnisse werden verglichen, um Übereinstimmungen oder Diskrepanzen zu identifizieren. Dieser Ansatz kann helfen, potenzielle Verzerrungen oder Einschränkungen einer einzelnen Methode zu erkennen und die Verlässlichkeit und Validität der Ergebnisse zu stärken.

Diese Beispiele verdeutlichen, wie Mixed-Methods-Ansätze in der empirischen Sozialforschung genutzt werden können. Die Auswahl des geeigneten Ansatzes hängt von der spezifischen Forschungsfrage, den verfügbaren Ressourcen und den Zielen der Studie ab.

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Was ist Agenda Setting?

17.10.2023 | von Patrick Fischer, M.Sc., Gründer & Data Scientist: FDS

Agenda Setting ist eine Theorie und ein Konzept in der Kommunikations- und Medienforschung, das darauf hinweist, dass Medien und Nachrichtenorganisationen nicht nur darüber berichten, was in der Welt passiert, sondern auch starken Einfluss darauf haben, welche Themen und Fragen in der Öffentlichkeit als wichtig erachtet werden. Diese Theorie wurde erstmals in den 1960er Jahren von den Kommunikationswissenschaftlern Maxwell McCombs und Donald Shaw entwickelt.

Hier sind einige der wichtigsten Aspekte des Agenda Settings:

Medienselektion: Agenda Setting bezieht sich auf den Prozess, bei dem die Medien aus einer Vielzahl von Ereignissen und Themen auswählen und entscheiden, welche Nachrichten sie berichten werden. Diese Auswahl kann bewusst oder unbewusst sein.

Themenhierarchie: Agenda Setting argumentiert, dass Medien die Themenhierarchie festlegen, indem sie bestimmte Themen und Geschichten in den Vordergrund rücken und andere vernachlässigen. Dadurch beeinflussen sie, welche Themen die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit erhalten.

Priming-Effekt: Agenda Setting ist eng mit dem Priming-Effekt verbunden, bei dem die Medien durch die häufige Berichterstattung über bestimmte Themen oder Fragen die Wahrnehmung und Bewertung dieser Themen durch das Publikum beeinflussen.

Politische Agenda: In der Politik kann die Medienberichterstattung erheblichen Einfluss auf die politische Agenda haben, indem sie Politiker und politische Entscheidungsträger dazu bringt, bestimmte Themen oder Fragen zu priorisieren.

Öffentliche Meinung: Agenda Setting beeinflusst auch die öffentliche Meinung, da Menschen dazu neigen, Themen und Fragen als wichtig zu erachten, die in den Medien häufig behandelt werden.

Es ist wichtig zu betonen, dass Agenda Setting nicht bedeutet, dass die Medien direkt die Meinungen der Menschen beeinflussen, sondern dass sie die Themen und Fragen, über die sie berichten, in den Fokus der Aufmerksamkeit rücken und somit die öffentliche Agenda beeinflussen. Die Menschen haben immer noch die Freiheit, ihre eigenen Meinungen zu bilden, basierend auf den Informationen, die sie erhalten.

Agenda Setting ist ein wichtiges Konzept in der Medienforschung, da es zeigt, dass die Medien nicht nur als Informationsquelle dienen, sondern auch die öffentliche Debatte und den politischen Prozess stark beeinflussen können. Es hat auch Auswirkungen auf die Art und Weise, wie Medienberichterstattung gestaltet wird und wie Nachrichtenorganisationen ihre Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit wahrnehmen.

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Wie kann die Repräsentativität von Forschungsergebnissen in der empirischen Sozialforschung überprüft werden?

16.10.2023 | von Patrick Fischer, M.Sc., Gründer & Data Scientist: FDS

Die Überprüfung der Repräsentativität von Forschungsergebnissen in der empirischen Sozialforschung erfolgt in der Regel durch statistische Verfahren. Hier sind einige Schritte, die in der Praxis angewendet werden, um die Repräsentativität zu überprüfen:

Stichprobenauswahl: Eine repräsentative Stichprobe sollte zufällig ausgewählt werden, um sicherzustellen, dass alle Mitglieder der Zielgruppe die gleiche Chance haben, in die Studie einzubezogen zu werden. Es gibt verschiedene Verfahren zur Stichprobenziehung, wie z.B. Zufallsauswahl, Klumpenauswahl oder Schichtung, um eine breite Vielfalt an Merkmalen abzudecken.

Merkmale der Population: Es ist wichtig, die Merkmale der Zielgruppe zu kennen, um die Stichprobe angemessen zu repräsentieren. Demografische Daten wie Alter, Geschlecht, Ethnizität und geografische Verteilung sind oft von Bedeutung. Hierbei können vorhandene Datenquellen wie Volkszählungen oder amtliche Statistiken helfen.

Vergleichsgruppen: Oft werden die erhobenen Daten mit bekannten Werten aus anderen Quellen verglichen, um die Repräsentativität zu überprüfen. Wenn die Verteilung der Merkmale in der Stichprobe ähnlich derjenigen in der Zielgruppe oder anderen repräsentativen Studien ist, deutet dies auf eine gute Repräsentativität hin.

Gewichtung: In einigen Fällen kann es notwendig sein, die Stichprobenergebnisse zu gewichten, um Ungleichheiten in der Stichprobe auszugleichen. Dies kann aufgrund von Über- oder Unterrepräsentation bestimmter Gruppen erforderlich sein.

Statistische Tests: Verschiedene statistische Tests können durchgeführt werden, um die Repräsentativität zu überprüfen. Dies beinhaltet oft den Vergleich von Ergebnissen aus der Stichprobe mit der tatsächlichen Verteilung in der Zielgruppe oder anderen anerkannten Datenquellen.

Es ist wichtig anzumerken, dass trotz sorgfältiger Methodik keine Studie vollständige Repräsentativität erreichen kann. Die Repräsentativität ist ein Ideal, das aufgrund von praktischen Einschränkungen oft nur annäherungsweise erreicht werden kann. Daher ist es wichtig, die Grenzen und Unsicherheiten der Forschungsergebnisse anzuerkennen.

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