Diese Website setzt Cookies ein, um das Angebot für Sie zu personalisieren und Ihr Erlebnis zu verbessern.
Weitere Informationen: Datenschutzerklärung & Cookies, Impressum
Der GEM-Länderbericht Deutschland 2021 präsentiert erfreuliche Ergebnisse bezüglich der Gründungsaktivitäten im Jahr 2021 sowie deren Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie. Die Gründungsquote, gemessen durch die Total early-stage Entrepreneurial Activity (TEA), ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich angestiegen. Dies könnte auf eine positive Reaktion der Wirtschaft und Anpassungsfähigkeit der Gründungswilligen während der Pandemie zurückzuführen sein.
Gründungsquote auf dem zweithöchsten Niveau seit 1999
Die TEA-Quote, welche den Anteil der 18-64-Jährigen in Deutschland repräsentiert, die ein Unternehmen gegründet haben oder gerade dabei sind, eines zu gründen, erreichte im Jahr 2021 den zweithöchsten Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 1999 – 6,9 %. Dies stellt einen Anstieg um 2,1 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr (4,8 %) dar. Dieser Anstieg lässt darauf schließen, dass trotz der anhaltenden Unsicherheiten aufgrund der Pandemie die Gründungsbereitschaft in Deutschland zugenommen hat.
Pandemie als Treiber für neue Geschäftsmöglichkeiten
Interessanterweise scheinen mehr als ein Drittel der befragten TEA-Gründerinnen und -Gründer anzugeben, dass die COVID-19-Pandemie neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnet hat. Dies verdeutlicht, dass sich inmitten der Krise auch unternehmerische Chancen auftun können, die zu neuen Gründungen führen. Im Jahr 2020 war dieser Anteil noch geringer (ein Viertel der TEA-Gründungen basierte auf pandemiebedingten Chancen).
Stärkere Ausrichtung auf digitale Vertriebswege
Obwohl rund 76 % der TEA-Gründerinnen und -Gründer in Deutschland ihre Vertriebswege digital aufgestellt haben, zeigt der Bericht, dass es dennoch Raum für weitere Fortschritte im Bereich Digitalisierung gibt. Insbesondere die Kooperationen zwischen etablierten Unternehmen und jungen, aufstrebenden Start-ups könnten zu einer Win-win-Situation führen. Hierbei könnten digitale Verkaufsplattformen und die Kundschaft etablierter Unternehmen den jungen Unternehmen einen schnelleren Marktzugang bieten.
Geschlechterunterschiede in der Gründungsaktivität
Ein interessanter Aspekt, der im Bericht beleuchtet wird, betrifft die Geschlechterunterschiede bei den Gründungsaktivitäten. Hier zeigt sich, dass der Gender Gap, also die Differenz zwischen den Gründungsaktivitäten von Männern und Frauen, während der COVID-19-Pandemie verringert wurde. Dies betrifft vor allem die angehenden Gründerinnen und Gründer (Nascent Entrepreneurs), deren Anteil sich angleicht. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Frauen zwar häufiger Gründungsabsichten haben, diese jedoch seltener in die Tat umsetzen als Männer.
Maßnahmen zur Förderung von Gründungen durch Frauen
Um den Gender Gap weiter zu verringern und die Gründungsaktivitäten von Frauen zu fördern, werden im Bericht verschiedene Maßnahmen vorgeschlagen. Dazu gehören der Ausbau von Kinderbetreuungsangeboten, die Förderung von Frauen in Wirtschafts- und MINT-Fächern sowie die Präsenz von erfolgreichen Gründerinnen als Vorbilder. Insbesondere im technologieorientierten Bereich könnte auch der Zugang zu Venture Capital für Gründerinnen verbessert werden.
Fazit: Anstieg der Gründungsaktivitäten trotz Pandemie
Der GEM-Länderbericht Deutschland 2021 zeigt, dass die Gründungsquote in Deutschland im Jahr 2021 trotz der andauernden COVID-19-Pandemie gestiegen ist. Dies könnte auf eine erhöhte Anpassungsfähigkeit der Gründungswilligen, die Identifikation neuer unternehmerischer Chancen und die positive Reaktion der Wirtschaftspolitik zurückzuführen sein. Auch die Geschlechterunterschiede in der Gründungsaktivität haben sich während der Pandemie verringert, was auf eine verstärkte Förderung von Gründungen durch Frauen hindeutet. Um diesen Trend weiter zu unterstützen, könnten gezielte Maßnahmen zur Stärkung der Rahmenbedingungen für Frauen in der Gründungswelt ergriffen werden.
Die Hamburger Wirtschaft erlebt einen regelrechten Gründungsboom, wie das Statistikamt Nord in seiner aktuellen Pressemitteilung mitteilt. Im ersten Halbjahr 2023 wurden in der Hansestadt 2.847 neue Betriebe gegründet - ein Anstieg von beachtlichen 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dies stellt nicht nur eine bemerkenswerte Zunahme dar, sondern markiert auch einen historischen Höchstwert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2008.
Die dynamische Entwicklung auf dem Gründungsmarkt zeigt sich nicht nur an den hohen Gründungszahlen, sondern auch an einem positiven Saldo aus Betriebsgründungen und -aufgaben. Insgesamt wurden 1.568 Betriebe mehr gegründet als aufgegeben. Diese positive Differenz unterstreicht die Stärke und Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Hamburg.
Auch wenn die Gründe für den Anstieg vielfältig sein können, ist auffällig, dass die Gründungsbereitschaft in Hamburgs Stadtteilen unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Die Betriebsgründungsquoten reichen von 0,6 im Bezirk Bergedorf bis hin zu beachtlichen 4,2 in Hamburg-Mitte. Besonders bemerkenswert ist die Situation im Bezirk Hamburg-Mitte, wo die Zahl der Betriebsgründungen innerhalb eines Jahres um über 60 Prozent zulegte. Dies könnte auf eine besondere Dynamik in diesem Stadtteil hindeuten, die von unternehmerischer Innovation und wirtschaftlichem Wachstum geprägt ist.
Um eine Betriebsgründung in der Statistik zu erfassen, müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein. Hierzu zählen beispielsweise die Rechtsform des Unternehmens oder die Anzahl der Beschäftigten. Auch von natürlichen Personen gegründete Betriebe können in die Statistik einfließen, sofern sie im Handelsregister eingetragen sind, Mitarbeiter beschäftigen oder über eine Handwerkskarte bei der Gründung verfügen. Die Statistik gibt somit einen Einblick in diejenigen Neugründungen, die aufgrund ihrer wirtschaftlichen Bedeutung besonders relevant sind.
Die Betrachtung der Gründungszahlen je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner zeigt, dass pro 1.000 Personen in Hamburg 1,5 Betriebe gegründet wurden. Diese Kennzahl verdeutlicht die Breite der Gründungsaktivität innerhalb der Stadt.
Die Entwicklung der Betriebsgründungen in Hamburg im ersten Halbjahr 2023 zeigt nicht nur eine erfreuliche Steigerung, sondern weist auch auf die lebendige und vielfältige Unternehmenslandschaft der Stadt hin. Die positive Entwicklung des Gründungsmarkts könnte in den kommenden Monaten und Jahren zu einer weiteren Stärkung der Hamburger Wirtschaft führen und neue Chancen für Unternehmerinnen und Unternehmer schaffen.
Die deutsche Wirtschaft zeigt im ersten Halbjahr 2023 gemischte Entwicklungen im Bereich der Unternehmensgründungen und -aufgaben. Laut den neuesten Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) bleibt die Anzahl der Gründungen größerer Betriebe nahezu unverändert, während Neugründungen insgesamt einen deutlichen Anstieg verzeichnen und die vollständigen Gewerbeaufgaben ebenfalls stark zunehmen.
Im Zeitraum von Januar bis Juni 2023 wurden in Deutschland rund 62.700 Betriebe mit einer Rechtsform und Beschäftigtenzahl, die auf größere wirtschaftliche Bedeutung hinweisen, gegründet. Diese Zahl spiegelt eine minimale Abnahme von 0,1 % im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr wider. Dieses Ergebnis zeigt, dass trotz leichter Schwankungen ein konstantes Interesse an der Schaffung bedeutender wirtschaftlicher Einheiten besteht. Gleichzeitig meldeten jedoch rund 50.600 Betriebe mit größerer wirtschaftlicher Bedeutung ihre Gewerbe vollständig ab, was einem Anstieg von 12,4 % gegenüber dem ersten Halbjahr 2022 entspricht.
Hervorzuheben ist der bemerkenswerte Anstieg der Neugründungen insgesamt im selben Zeitraum. Mit etwa 317.600 Neugründungen verzeichnete Deutschland eine Steigerung von 10,2 % im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreshalbjahr. Dieses Zeugnis unterstreicht das fortlaufende Interesse und Engagement von Unternehmern, neue Unternehmen aufzubauen und innovative Ideen in die Tat umzusetzen.
Die Gesamtzahl der Gewerbeanmeldungen im ersten Halbjahr 2023 stieg um 8,9 % im Vergleich zum Vorjahr auf etwa 381.200. Diese Zahlen umfassen nicht nur Neugründungen von Gewerbebetrieben, sondern auch Betriebsübernahmen, Umwandlungen und Zuzüge aus anderen Meldebezirken. Dies verdeutlicht die Vielfalt der unternehmerischen Aktivitäten und die verschiedenen Wege, wie Unternehmen entstehen und wachsen können.
Nicht außer Acht zu lassen ist der Anstieg der Gewerbeaufgaben, der ebenfalls im ersten Halbjahr 2023 beobachtet wurde. Mit rund 246.500 vollständigen Gewerbeaufgaben verzeichnete Deutschland einen markanten Anstieg von 14,0 % im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr. Diese Zahlen beinhalten nicht nur die Aufgaben von Gewerben, sondern auch Betriebsübergaben, Umwandlungen und Fortzüge in andere Meldebezirke.
Die methodischen Hinweise der Datenquelle verdeutlichen die Kriterien für Betriebe von größerer wirtschaftlicher Bedeutung, darunter juristische Personen, Personengesellschaften und natürliche Personen, die im Handelsregister eingetragen sind oder Arbeitnehmer beschäftigen. Zudem hebt die Datenquelle hervor, dass technische Probleme zu einer Veränderung in der Klassifizierung von Kleinunternehmen und Nebenerwerbsbetrieben geführt haben, was die Vergleichbarkeit der Ergebnisse eingeschränkt hat.
Zusammenfassend zeigen die statistischen Daten für das erste Halbjahr 2023 ein facettenreiches Bild der Unternehmenslandschaft in Deutschland. Trotz leichter Schwankungen bleibt das Interesse an Unternehmensgründungen bestehen, während die Vielfalt der unternehmerischen Aktivitäten eine wichtige Rolle bei der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes spielt.