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Die Erwerbstätigkeit in Deutschland setzt ihren positiven Trend fort, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in seiner aktuellen Pressemitteilung Nr. 326 bekanntgab. Im 2. Quartal 2023 waren rund 45,9 Millionen Menschen in Deutschland erwerbstätig. Im Vergleich zum Vorquartal verzeichnete die saisonbereinigte Erwerbstätigenzahl einen Anstieg um 67.000 Personen (+0,1 %). Im Vergleich zum Vorjahresquartal konnte ein Wachstum von 0,7 % beobachtet werden. Diese Entwicklung spiegelt eine insgesamt positive wirtschaftliche Dynamik wider, wenngleich die Wachstumsgeschwindigkeit im Vergleich zum vorherigen Quartal nachlässt.
Der Anstieg der Erwerbstätigkeit zeigt sich auch bei der nicht saisonbereinigten Betrachtung. Im Vergleich zum Vorquartal stieg die Zahl der Erwerbstätigen um 240.000 Personen oder 0,5 %. Dieser Anstieg ist im Frühjahr üblich, bedingt durch die Belebung von Außenberufen. Allerdings fiel die diesjährige Frühjahrsbelebung mit einem Zuwachs von 0,5 % deutlich verhaltener aus als im Vorjahr, als ein Wachstum von 0,7 % verzeichnet wurde.
Positive Entwicklung in Dienstleistungssektor
Der Dienstleistungssektor trug maßgeblich zum Anstieg der Erwerbstätigenzahl bei. Insbesondere die Bereiche Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit (+0,9 %), Handel, Verkehr und Gastgewerbe (+0,7 %) sowie Unternehmensdienstleister (+0,9 %) verzeichneten signifikante Zuwächse. Auch in der Information und Kommunikation stieg die Beschäftigung dynamisch um 2,9 %. Der Finanz- und Versicherungsdienstleistungssektor konnte hingegen nach jahrelangem Abwärtstrend einen leichten Anstieg von 0,1 % verzeichnen.
Arbeitsvolumen und Beschäftigungstypen
Die durchschnittlich geleisteten Arbeitsstunden pro erwerbstätiger Person stiegen leicht um 0,1 Stunden auf 319,1 Stunden an. Das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen, das die gestiegene Erwerbstätigenzahl und die Arbeitsstunden je erwerbstätiger Person berücksichtigt, erhöhte sich um 0,8 % auf 14,6 Milliarden Stunden.
Die positive Entwicklung der Erwerbstätigkeit im Vergleich zum Vorjahresquartal um 0,7 % wurde maßgeblich durch die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sowie Beschäftigte mit marginalen Tätigkeiten getragen. Die Zahl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer stieg um 0,8 % auf 42 Millionen Personen, während die Zahl der Selbstständigen inklusive mithelfender Familienangehöriger um 0,3 % auf 3,9 Millionen Personen zurückging.
Europäischer Vergleich
Im europäischen Kontext stieg die Erwerbstätigkeit in den 27 Staaten der Europäischen Union (EU) um durchschnittlich 1,3 % und im Euroraum um 1,5 % im Vergleich zum Vorjahresquartal, was stärker ist als der Anstieg in Deutschland.
Fazit und Ausblick
Die Entwicklung der Erwerbstätigkeit im 2. Quartal 2023 zeigt eine anhaltende positive Dynamik auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Trotz des etwas verlangsamten Wachstums im Vergleich zum vorherigen Quartal bleibt der Aufwärtstrend im Vorjahresvergleich bestehen. Besonders der Dienstleistungssektor trägt zur Beschäftigungszunahme bei, während auch das Produzierende Gewerbe leicht zulegen konnte. Die Belebung des Arbeitsmarktes ist auch im europäischen Kontext erkennbar. Allerdings sollten mögliche Auswirkungen internationaler Ereignisse, wie der Krieg in der Ukraine, im Blick behalten werden, da sie sich auf die zukünftige Entwicklung auswirken könnten. Die Stärke der Erwerbstätigkeit bleibt somit ein wichtiger Indikator für die gesamtwirtschaftliche Gesundheit Deutschlands.
Hinweis: Die hier dargestellten Ergebnisse basieren auf vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) und könnten durch weitere Datenaktualisierungen revidiert werden.